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Nicole Böhm: Archive der Seelenwächter 1 –„Weg des Kriegers“

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Endlich gibt es wieder Neues aus der Welt der Seelenwächter! Der als Spin-off angekündigte Band entführt uns in die Vergangenheit und Gegenwart von Jaydees Freund Akil, der in Band 7 seine Fähigkeiten verloren hatte und danach verschwand. Die Überraschung: Auf dem Cover prangt eine „1“, offenbar ist dieses Buch der Auftakt zu einer weiteren Serie.

Im Band 9 bekamen die Seelenwächter einen Brief, in dem Akil sich auf absehbare Zeit abmeldete – er sei mit einem Freund auf dessen Boot und brauche eine Pause. Nachdem Jaydee ihm versehentlich seine Fähigkeiten entzogen hatte und es unklar war, ob Akil sie je wieder zurückgewinnen könnte, war das beinahe glaubhaft. Aber nur beinahe, denn es ist nicht die Art des Erdwächters, seine Freunde im Stich zu lassen, wenn die ihn gerade dringend brauchen. Nun erfahren wir endlich, wie es dazu kommen konnte: Akil hatte sich betrunken (das musste wohl sein, nachdem Alkohol fast zweitausend Jahre lang kein Wirkung gehabt hatte), und ein Kneipenflirt hatte seine Situation ausgenutzt und ihn entführt. Das war keineswegs ein Zufall, tatsächlich hatte Akils Exfreund Noah den Mann angeheuert. Er ist es, den Akil auf dem Boot trifft. Das Wiedersehen ist nicht unbedingt romantischer Natur, obwohl die Beziehung der beiden etwas Besonderes war: Noah wird erpresst. Er soll Akil ausliefern.

Dabei hat der ehemalige Seelenwächter eigentlich schon genug Probleme, denn zum ersten Mal in seinem langen Leben leidet er unter Flashbacks. Diese Reisen in die eigene Vergangenheit quälen viele seiner Kollegen – Anna zum Beispiel leidet sehr darunter -, und bei manchen führen sie zum Wahnsinn. Die Betroffenen können die Gegenwart nicht mehr von der Vergangenheit unterscheiden, wissen nicht mehr, was die Realität ist und was Traum oder Erinnerung.

Und so pendelt Akil hin und her zwischen der Gegenwart, in der er versucht, möglichst viele Informationen über seine Lage und Noahs Erpresser zu sammeln um seine Flucht vorzubereiten, und seiner Jugend in Persien. 215 vor Christus war Akil nach heutiger Einschätzung noch ein Junge, tatsächlich musste er sich aber selbst versorgen. Er lebte bei seiner kranken Mutter und seinem einarmigen älteren Bruder, der ihn nur duldete, weil irgendjemand das Essen für alle stehlen musste. Denn genau das war sein „Job“: Akil musste auf dem Markt von Madaktu stehlen, um zu überleben. Eine andere Möglichkeit gab es in der kleinen Stadt nicht für die, die nichts besaßen und kein Handwerk ausübten. Der Einsatz war hoch, denn wenn man erwischt wurde, konnte es einen das Leben kosten.

Der einzige Lichtblick für Akil waren seine Freunde Azam und Mihra, mit denen er gemeinsam auf Beutezug ging und alles teilte. Kein Wunder, dass sie auch mit von der Partie waren, als er seinen größten Fehler beging und mit einem Fluch belegte Münzen stahl, die ihn und die Menschen in seinem Leben zu einem furchtbaren Schicksal verurteilten. Der Versuch, den Fluch zu brechen, wurde zu einem Abenteuer, dessen Auswirkungen bis ins 21. Jahrhundert spürbar bleiben sollten…

Auf dieses Buch hatte ich mich lange gefreut, Akil war und ist eine meiner erklärten Lieblingsfiguren aus der Reihe. Als Erdwächter verfügt er über heilende Fähigkeiten, eine sinnliche Ausstrahlung und eine scheinbar endlose Gelassenheit. What’s not to like? Ach ja, kämpfen kann er auch noch. Das ist es, was Akil in dieser Geschichte über sich selbst lernen muss: Er ist nicht nur ein Seelenwächter. Er war schon etwas Besonderes, bevor er die Wandlung durchmachte; Mächtige machten Jagd auf ihn, weil seine reine Seele sie anzog. Seine Zeit als Mensch war alles andere als einfach, doch damals lernte Akil zu kämpfen, loyal zu seinen Freunden zu stehen, sich selbst zu vertrauen und niemals aufzugeben. Genau diese Fähigkeiten sind es, die ihn auch als Seelenwächter ausmachen. Und sie sind ihm geblieben, nachdem sein Element ihn verlassen hat…

Wie wird es mit dem Perser weitergehen? Wird er seine Fähigkeiten wiedererlangen? Oder wird er als Mensch sterben? Das ist einige der großen Fragen des Buchs. Eine andere ist, ob es für ihn ein Zukunft mit seinem Ex Noah gibt. Denn trotz ungünstiger Umstände knistert es da ganz gewaltig! Und dann wäre da noch die Rahmenhandlung, eine Geschichte, die alles hat, was gute Geschichten brauchen: Abenteuer, Spannung, Magie, Liebe, Freundschaft und Opfer. Aber darüber will ich nicht so viel verraten, denn ich kann euch nur empfehlen, den „Weg des Kriegers“ selbst zu lesen. Ich konnte ihn nicht aus der Hand legen, und dass trotz akutem Umbau-Chaos.

 

Neu: Das Porträt der Serie(n) mit Links zu allen Bänden!

 

Disclaimer: Vielen Dank an die Greenlight Press für das Rezensionsexemplar! Alle hier geäußerten Meinungen und Eindrücke sind dennoch uneingeschränkt meine eigenen.

Der Beitrag Nicole Böhm: Archive der Seelenwächter 1 – „Weg des Kriegers“ erschien zuerst auf Teilzeitbretonin & Flaschengeist.


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